die musikalischen Gäste 2024

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Nora Beisel

Köln

Foto: Tim Gassauer

Wenn irgendwann die viel genutzte Formulierung vom "Leben für die Musik" ihre Berechtigung hatte, dann wohl genau hier. Mitglied im Theater-Kinderchor, jugendliche Straßenmusikerin, Absolventin eines Musikinternats, Musicaldarstellerin, Sängerin einer europaweit auftretenden Funk-Afrobeat-Jazz-Formation, Studentin an der Musikhochschule… Dieser musikalische Lebenslauf erhebt noch lange keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

In jungen Jahren begann sie, ihre eigenen Lieder zu schreiben, die sie selbst als "Story-Pop" bezeichnet. Aber das erscheint irgendwie zu wenig, wenn man sie dann hört. Immer wieder schimmert bei ihren mal zerbrechlichen, mal mitreißend energetischen Darbietungen ganz leicht ihre Liebe zum Jazzgesang durch, und wenn es im Finale mal eine kleine Prise Punk braucht – auch das. In ihren sehr bildreichen Texten erzählt sie von der Schildkröte im Kühlschrank, der roten Jacke an der Tür oder leisen Gesprächen in der lauten Großstadt. Dahinter steckt stets etwas, das zu berühren weiß, ob es nun um ganz Persönliches geht oder den Blick in die Gesellschaft wirft.

Schnell heimste sie damit erste Auszeichnungen ein; und als Stipendiatin der Pfälzischen Musikgesellschaft durfte sie ihre Lieder sogar mit dem Mannheimer Kammerorchester arrangieren.

Erst 2023 hat sie endlich ihr erste eigene Single veröffentlicht, die für allerhand Aufmerksamkeit sorgte. So lud sie unter anderem der SWR mehrfach ins TV-Studio ein und attestierte ihr angetan, "mit behutsamer Sprache über gewaltige Gefühle" zu singen (SWR Landesschau).

Tilman Birr

Berlin

Nanu? Ein Kabarettist sowie Lesebühnen- und Romanautor beim "Gipfeltreffen"?

Nun, glücklicherweise lebt der überaus vielseitige Künstler auch noch sein zweifelsohne vorhandenes musikalisches Talent aus und brachte mit "Die Gesellschaft verurteilt so was schnell" und "Ich hab nen LKW für dich geklaut" schon zwei Alben auf den Markt.

Aktuell ist er in Sachen Musik zum einen im Duo unterwegs und präsentiert – fraglos der ursprünglichen Herkunft des Wahlberliners geschuldet – "Welthits auf Hessisch", zum anderen hat er neuerdings die Gitarre beiseitegelegt und spielt stattdessen am Klavier "unseriöse Lieder", die – wie er laut Eigenauskunft gerne einmal im Feuilleton lesen würde – "so bekloppt, aber auch so schlau" sind und "auf der Achse Antonio Vivaldi – Rainald Grebe – Motörhead" liegen.

Er geht dahin, wo es wehtut, etwa in die Pärchenhölle, in die Kommentarspalten oder ins Typisch-Deutsch-Klischee. Er greift auf, was ihm im Alltäglichen begegnet, verarbeitet es, wie ihm attestiert wird, "intelligent und unerschrocken", "mit triefender Ironie und oft schwarzem Humor" und haut es dem Publikum dann gerne zu "sanften Melodien" in "lockerer Art" und mitunter "rotzfrecher Sprache" um die Ohren. (einLächeln / Reservix)

Die vielleicht treffendste Beschreibung für all das aus einem Kommentar: "immer zwischen 'aufs Maul schauen' und 'aufs Maul hauen'".

Oder, wie er selbst sagt: "Über manche Sachen muss man halt einfach singen, sonst nimmt man sie am Ende noch ernst, und das kann ja keiner wollen."

Tim Köhler

Breitengüßbach

Der Lokalmatador und Gastgeber der Veranstaltung, selbst schon als Liedermacher mit einigen renommierten Auszeichnungen wie der "Hoyschrecke" oder dem Rhein-Main-Liedermacherpreis bedacht, umrahmt den Auftritt seiner Gäste stets auch mit ein paar eigenen Liedern.

Mal solo, mal mit Begleitmusikern erzählt er am Klavier mit rauer Stimme Geschichten, die so persönlich sind, wie sie nur sein können, und doch so bildreich und mitfühlbar, dass sich jeder selbst darin wiederfinden kann. Gerne geht es bei ihm melancholisch zu, aber nie mutlos, wenn er in seinen Liedern Momentaufnahmen aus dem Zwischenmenschlichen, Gefühlslagen und Gemütszustände besingt.